Die Geschichte und Bedeutung des Naturparks
Der Buchenberg ist DER Naherholungsberg für die Waidhofnerinnen und Waidhofner. Sie kennen, schätzen und lieben den sanften, nur 790 Meter hohen Buchenberg für seine herrlichen Wanderwege und Steige, ob in der kalten Jahreszeit, tief verschneit, oder Kühle spendend im Sommer.
Der Wald, der Waidhofen umgibt, war schon immer von wesentlicher Bedeutung für die Menschen.
In den Quellen erscheint er als Holzlieferant, Wasserspeicher, Jagdrevier, Viehweide, Erholungsgebiet und Ort des Gebets auf.
Die frühesten Nennungen, die den Buchenberg als Eigentum der Stadt zeigen, gehen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Im Banntaiding von 1543 werden die Aufgaben der Forstleute aufgezeichnet und das Memorabilienbuch, einer Edition des Stadtbuches aus dem 16. Jahrhundert, dokumentiert 1547 die Verbote für die unbefugte Holzschlägerung und Nutzung als Viehweide. Die daraus entstehenden Schäden durch den Tierverbiss, waren immer wieder Anlass zu Verordnungen und Strafzahlungen.
Neben der Holzkohleerzeugung hatte der Buchenberg auch Bedeutung als Holzlieferant für Brunnenröhren, Brückenbauten und Wehranlagen. Seit 1569 war der Buchenberg Bestandteil des landesfürstlichen Widmungsbezirkes, der die Waldnutzung für die Eisenverarbeitung regulierte.
Eine weitere Nutzung kam dem Eibenbestand am Buchenberg zu. Um Stahlwaren in das mittelalterliche England liefern zu dürfen, mussten die Eisenhändler Eibenstöcke für die Fertigung der berühmten Langbögen mit transportieren. Später wurde das Holz zur Präsentation von Jagdtrophäen verwendet.
Im Jahr 1980 wurde der Buchenberg zum Erholungswald ernannt. Seit damals verrät die Natur ihre Geheimnisse in einem besonderen Waldlehrpfad, der in den Jahren 1991 bis 1994 modernisiert wurde.
1987 war es dann soweit: der Buchenberg wurde offiziell zum Naturpark. Er wurde damit verstärkt für Familien geöffnet und der Wald entwickelte sich zum wissensvermittelnden Ausflugsziel mitten in der Natur.
Seit 1998 kann man sich auf einen multisensorischen Erlebnispfad begeben. Waldpädagogische Führungen werden angeboten, durch Spiele und anschauliche Versuche vermitteln Forstleute und Pädagoginnen und Pädagogen Wissenswertes über den Wald. Das Naturparkkonzept und sein Bildungs- und Wissensvermittlungsangebot wurde später um das Thema Heimkehrer, Wildtiere und Eulen, erweitert.
Bereits im Jahr 2000 wurde begonnen, das Gebiet rund um Waidhofen a/d Ybbs intensiv zu untersuchen und im Rahmen von EU-Projekten diverse Studien zum Thema „Landnutzung und Schutz von Trinkwasser und vor Hochwasser“ zu erstellen.
Action und Abenteuer bietet der Wildtier- und Erlebnispark. 2009 wurde ein Klettergarten installiert und im Jahr 2016 wurde der Tierpark um einen 3D-Bogenparcour erweitert.
Das sanfte Naturerlebnis im Naturpark rückte im Jahr 2018 verstärkt in den Vordergrund. Förster Georg Brenn und Arbeitskreisleiter Mario Wührer erarbeiteten ein Konzept, in welchem die die vier Naturparksäulen im Zentrum aller weiteren Schritte stehen: Die Naturparkregion mit dem Buchenberg, der kristallklaren Ybbs und dem idyllischen Fischerdorf Opponitz schützt die wertvolle Naturlandschaft, bietet Orte der Erholung und Entspannung, lässt Natur erleben und verstehen und legt Wert auf eine faire Gestaltung der Zukunft im Einklang mit der Natur.